Zwischen Ur-Gefühlen, Ist-Zuständen und Wunschvorstellungen.

Notizen an Dich & Mich

#Lebensverantwortung

Wir tragen Verantwortung - dem Leben gegenüber. Doch sehr oft sehen wir das Leben als selbstverständliches Konstrukt an, in dessen Innenausbau wir unseren Freigeist willkürlich entfalten können. Wir schieben die Garnitur von links nach rechts, richten alles so ein, wie es uns gefällt und erfinden uns dabei regelmäßig neu. Das ist auch gut so und wichtig für unsere Persönlichkeitsentwicklung. Doch nicht selten hammern wir auch einfach blind drauf los - selbst auf die tragenden Säulen oder suchen den direkten Weg und wollen mit dem Kopf durch die Wand. Man würde meinen, dass der Erinnerungsschmerz uns beim nächsten Mal rechtzeitig vor demselben Fehler warnt, aber dem ist nicht so, denn ein anderer Schmerz sitzt tiefer. 

Welcher Schmerz? Das kannst nur Du dir beantworten. Aber dieser Schmerz (verschlüsselt in falschen Glaubenssätzen) bedrängt und lenkt uns und führt uns irgendwann in die dunkelste Ecke unseres Lebens. Dort kauern wir dann und würden am liebsten weinen, den Schmerz zulassen, doch wir reißen uns zusammen und halten die Fassade aufrecht. In Wahrheit aber bröckelt unser Lebenswerk dahin und es ist unser Körper, der nicht selten zum sichtbaren Leidtragenden dieses Schmerzes wird. Es ist unser Körper, der mit weit ausgestreckten Armen und Beinen Dein Leben vor dem Einsturz bewahren möchte - doch lange hält er nicht mehr durch. 

In dem Moment, wo wir begreifen, dass das Leben uns mit offenen Armen empfängt und stets mit Liebe umgibt, nicht aber unser Lebenswerk erbaut, nur Möglichkeiten schafft und Wege aufzeigt, ist der Moment, wo wir unserem Leben endlich mit derselben Liebe begegnen müssen. Und dann stellen wir fest, dass es für unser Lebenswerk nicht viel mehr braucht, außer genau dieser Liebe, um endlich glücklich aus dem Fenster ins Weite zu schauen und sich auf jeden kostbaren Tag zu freuen, der das Leben Dir schenkt.